„Freu dich sehr, o meine Seele“ Neue Orgel in Leisnig vorgestellt

Der Titel des Konzerts am 7. Mai 2023 in der Kirche in Leisnig hatte eine zweifache Bedeutung: Erstens erklang diese Fantasia Sopra von Johann Ludwig Krebs im Rahmen des Orgelkonzerts und zweitens freute sich die Kirchengemeinde Leisnig über die Einweihung einer neuen Orgel.

Gemeindevorsteher Helmut Arnold erwähnte in seiner Begrüßung, dass die Gemeinde Leisnig vor 50 Jahren ein Orgelpositiv erhielt. „Jetzt freue ich mich, dass es möglich war eine richtige Orgel in unserer Gemeinde aufzubauen.“

Chorleiter Michael Rülke stellte den Organisten des Konzerts Jörg Reddin kurz vor. Dieser studierte Kirchenmusik und Gesang in Hamburg, Wien und Halle/Saale. Seit 2013 ist er Kantor der Bachkirche in Arnstadt.

Jörg Reddin brachte mit seinem breit angelegten Konzertprogramm Orgelmusik aus verschiedenen Zeitepochen eindrucksvoll zu Gehör und stellte damit die Orgel in all ihren Klangfarben vor. Das Konzert begann mit der Orgelsonate No 2 in c-Moll, Op.65, von Felix Mendelsohn Bartholdy. Nach den kleineren Stücken von J.K.Kuchar, C.Franck und M.Drischner war das Cantabile No 2 von Enrico Pasini in der Bearbeitung für 2 Violen und Orgel einer der Höhepunkte des Konzerts. Es zeigte die Bedeutung der Orgel nicht nur als Soloinstrument sondern auch als Orchesterinstrument.

Zur Geschichte des Instruments sprach Roland Martschei, Leiter der Orgelbauwerkstatt der Neuapostolischen Kirche Nord-und Ostdeutschland. Das Instrument wurde als Hausorgel 1981 von Tzschöckel Orgelbau bei Stuttgart erbaut. 2017 wurde die Orgel in Privatbesitz nach Hamburg umgesetzt. Sie kam 2020 im Rahmen einer Sachspende an die Neuapostolische Kirche in die Orgelbauwerkstatt nach Bautzen, wurde dort restauriert und mit einem zusätzlichen Pedalregister erweitert und 2023 in der Kirche in Leisnig aufgebaut. Die mechanische Schleifladen-Orgel ist mit 2 Manualen und Pedal ausgestattet und hat heute insgesamt 12 Register.

„Eine Hauptaufgabe der Orgel ist die Begleitung des Gesangs im Gottesdienst“, so Jörg Reddin. Er bot dafür als Gesangssolist ein Beispiel aus dem Schemelli-Gesangbuch dar, einer Sammlung geistlicher Lieder von 1736. Der absolute Höhepunkt des Konzerts waren Tocatta und Fuge d-Moll, BWV 565, von Johann Sebastian Bach. Durch das meisterliche Spiel von Jörg Reddin kam die Königin der Instrumente hier voll zur Geltung.

Nach dem lebhaftem Applaus der vielen Besucher, einer Zugabe des Organisten und dem Dank an alle, die dieses Konzert möglich gemacht haben, fand dieser Sonntag einen freudigen Ausklang.